Eindrücke über den Besuch in Bolivien

10.05.2018

Hallo,
wir sind M
arkus und Benjamin Janzen aus der Gemeinde Dortmund und hatten die Gelegenheit für 2 Wochen etwas von Gottes und leider auch des Satans Reich in Bolivien zu sehen. Neben dem Besuch und die Gemeinschaft mit unseren Verwandten (die Familie unseres Onkels Viktor Neufeld) wollten wir auch einen kleinen Einblick in die Missionsarbeit dieser Familie haben. Da diese sich jetzt in einer Umstellungsphase befindet, die der Familie einige Freiräume bietet, hatte unser Onkel (Viktor Neufeld) ein wenig Zeit, etwas mit uns zu unternehmen und uns so in seine missionarische Vorgehensweise hineinzunehmen. Von einem kurzen gemeinsamen Trip möchten wir im Folgenden berichten.Wir fuhren an einem Morgen nach dem Frühstück los, um zu einer heißen Quelle etwa 6 h Autofahrt entfernt zu fahren. Anschließend hatten wir vor, ein Freizeitheim zu besichtigen und auf dem Rückweg in einige Altkolonien (Plattdeutsche Kolonien, die durch alte Traditionen und menschliche Gesetze versuchen abgeschottet von der Welt und damit gerecht und gut vor Gott zu sein) zu fahren, um mit Menschen über das Evangelium zu sprechen. Als wir auf dem Hinweg zum Mittagessen in ein Restaurant gefahren waren, sahen wir sofort einiger solcher Leute. In seiner offenen und freundlichen Art sprach mein Onkel eine Gruppe (zwei Eheleute) an einem Tisch an. Nach kurzem Kennenlernen merkte man sofort das Interesse und die Offenheit eines dieser Ehepaare für geistliche Dinge. So erfragten wir den Namen der Kolonie und den Wohnort dieser Leute (sie haben keine Adresse) und verabredeten uns für ein Treffen am nächsten Tag. Nach dem Essen sprach mein Onkel eine andere Gruppe solcher Leute an, und auch hier merkte man ein starkes Interesse für Glaubensfragen eines 25-jährigen Mannes. Genauso wie eben, erkundigten wir uns nach dem Wohnort und verabredeten uns für ein Treffen. So bereitete Gott die passenden Leute für die folgenden Tage vor. Am Abend erreichten wir unser Ziel - las Aguas Calientes (die heißen Wasser). Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Hotel, und am nächsten Morgen, nach einem kleinen Ausflug und einer erbaulichen Gebetsgemeinschaft, brachen wir auf, um die Leute aus der Altkolonie zu besuchen. Als wir das Freizeitheim besichtigt hatten, ging es los zur ersten Familie. Die Altkolonien befinden sich oft an abgelegenen Orten. Dementsprechend sehen dann auch die Straßen aus. In vielen Altkolonien ist das Autofahren auch verboten, sie benutzen stattdessen Pferdekutschen. Nach längerer Fahrt auf unebenen Straßen erreichten wir endlich die richtige Kolonie. Wir fanden auch bald den richtigen Hof und erreichten so die Leute, die wir gestern im Restaurant getroffen hatten - ein noch ziemlich junges Ehepaar mit 3 Kindern. Sie luden uns zu einer Runde Tereré (ein kaltes Teegetränk, das in einem Becher der Reihe nach getrunken wird, dabei wird jedes mal neu ein Schluck kaltes Wasser nachgefüllt. Dies ist in Bolivien sehr traditionell) ein und dabei unterhielten wir uns über Glaubensfragen. Auf die Frage, wie es mit der Seligkeit/Errettung bei ihnen aussieht, antworten viele der Leute aus Altkolonien, dass sie sich sehr bemühen und hoffen, dass dies für ihre Errettung ausreicht - so auch diese Leute. Diese Denkweise erinnert sehr an die der Pharisäer. Sie versuchen durch einen sehr frommen Wandel selig zu werden und merken dabei oft nicht ihre verdorbenen Motive, sie bauen auf ihre Gerechtigkeit und ihre Zugehörigkeit einer so gesetzlichen Altkolonie. Dabei leben sie häufig in einer grausam unmoralischen Weise. Onkel Viktor versuchte Ihnen dann die Rechtfertigung durch Jesu stellvertretenden Opfertod zu erklären und Ihnen zu zeigen, dass allein die Annahme dieser Gnade ausreicht, um die Errettung gewiss zu erhalten. Die Leute waren nicht abgeneigt und hörten aufmerksam zu, waren jedoch noch nicht so weit, ihr Leben Jesus zu übergeben. Neben dem jungen Ehepaar waren auch einige ihrer Verwandten aus Peru anwesend, die in Bolivien zu Besuch waren. So hörten auch Leute aus dem weit entfernten Peru das Evangelium, obwohl diese Leute Bolivien verlassen hatten, um möglichst weit weg von jeglichem Einfluss von außen - darunter fällt auch die wahre Lehre der Bibel - und nur unter Ihresgleichen zu sein. Gott hat verschieden Wege, um den Menschen überall auf der Welt das Licht zu bringen. Nach einem schönen Besuch verabschiedeten wir uns und fuhren weiter. Zur nächsten Kolonie würden wir es aber heute zeitlich nicht mehr schaffen. Wir nahmen ein Hotel in einer nahegelegenen Stadt, um am nächsten Tag die anderen Leute zu besuchen. Am Morgen brachen wir dann auf. Dieses Mal waren die Straßen noch schlechter und nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir das lang ersehnte Dorf. Es liegt hinterm Berg und ist sehr mühsam zu erreichen. Doch auch hier fanden wir schnell die bestimmten, von Gott vorbereiteten, Leute. Es ist immer schon ein Wunder, wenn Menschen aus solch einer Kolonie die Richtigkeit Ihrer Glaubensüberzeugung hinterfragen und nach der Wahrheit suchen. Denn die Abkehr von ihrer bisherigen Überzeugung bringt sie häufig an ihre Existenzgrenze. Sie werden dann nämlich aus der Kolonie verbannt und verlieren so ihre Freunde und ihre Familie. Außerdem verlieren sie wichtige Kontakte, die sie für Ihr Geschäft benötigen. Beispielsweise kaufen Leute keine Milch mehr von Ihnen, was für sie aber der Lebensunterhalt ist, denn seitens des Staates sind sie nicht abgesichert.Doch dieses junge Ehepaar (beide etwa 25 Jahre alt) ist wirklich von Gott vorbereitet. Man merkt bei ihnen einen starken Hunger nach der Wahrheit. Sofort als wir ankamen erzählten sie uns außerdem, dass sie kurz vorher Besuch von den Predigern aus ihrer Kolonie hatten, weil Johann (so heißt der junge Mann) ein Smartphone besaß, was hier in der Kolonie, ebenso wie das Autofahren und der Anschluss an der staatlichen Stromversorgung, strengstens verboten ist. Man merkte bei ihm ein Unverständnis für diese Lehre. Außerdem kritisierte er, dass die Prediger verbieten, sich selbst mit der Bibel zu beschäftigen. Es wäre wohl schädlich, wenn sie zu viel aus der Bibel wüssten. Aber Johann und Susi hatten eine Bibel zuhause und lasen sie, um selbst die Wahrheit zu suchen. Außerdem hörten sie häufig Predigten eines Evangelisten, wodurch sie schon einiges vom Evangelium gehört hatten. Als mein Onkel ihnen das dann erneut erklärte, hörten sie sehr aufmerksam zu. Susi hatte mehrfach Tränen in den Augen und auch Johann war sichtlich gerührt. Onkel Viktor bot ihnen an, sich doch für Jesus zu entscheiden. Es war ein bewegendes Bild, als die beiden ihr Leben Jesus anvertrauten. Wir knieten gemeinsam nieder und beteten einer nach dem anderen. In einer verlassenen und finsteren Welt begegnet unser Herr Jesus Menschen. Er hatte dieses junge Ehepaar schon auf unseren Besuch vorbereitet und nun fehlte nur noch der letzte Schritt - die Entscheidung für Jesus! Dabei gebrauchte Gott wieder schwache Menschen wie uns, um diese Leute zur Errettung zu führen - wahrlich ein Wunder! Anschließend erzählten sie uns von einem jungen Mann (ca. 21 Jahre alt) aus ihrer Kolonie, der seitens seiner Familie starke Verfolgungen erleidet, weil er sich mit der Bibel beschäftigt. Zwei Bibeln wurden ihm bereits weggenommen und der Vater drohte, sie zu verbrennen. Wir sollten intensiv für solche Leute beten! Sie sind einem unheimlichen Druck ausgesetzt, und dass oft schon noch bevor sie sich bekehren, allein wenn sie sich mit der Wahrheit beschäftigen und ihr Lebensstil kritisch hinterfragen.
Während der Satan wütet und mit aller Kraft Menschen in Ihrer Finsternis knechtet, haben wir Christen häufig nichts anderes zu tun, als uns untereinander zu streiten. Während wir gemeinsam für eine Sache kämpfen sollten, kämpfen und zerfleischen wir uns gegenseitig. Der Satan freut sich, denn zum einen schaffen wir nicht den Missionsbefehl zu erfüllen, und zum anderen straucheln Christen und die Gemeinden sind geschwächt. Dieses ist mir auch in Bolivien erneut aufgefallen. Auch das wäre ein wichtiges Anliegen - der Friede und die Liebe unter Christen und Gemeinden! Natürlich nicht nur in Bolivien!
Ansonsten erlebten wir noch viel anderen Segen, von dem hier zu berichten den Rahmen sprengen würde. Es sind nicht immer die spektakulären Dinge, sondern oft redet und ermutigt Gott durch Kleinigkeiten. Es ist immer ein besonderes Erlebnis und ein Segen, Christen in anderen Teilen der Welt zu treffen und sich gemeinsam an der Einfachheit des Evangeliums zu erfreuen und sich gegenseitig anzuspornen, ganz für den Herrn zu brennen. Aber es ist auch erschreckend, wie schon erwähnt, das Wüten des Satans zu erkennen. Wir müssen diese Gefahr erkennen und müssen in Jesus Christus gegründet und einig sein, um standhalten zu können!
Zusammenfassend die Gebetsanliegen:

  • Danken für die Bekehrung des jungen Ehepaares (Johann und Susi) und weiter für sie beten, dass sie in der Verfolgung standhaft sind und weiter im Glauben wachsen und auch andere Leute dadurch zum Glauben kommen
  • Beten für Mut und Kraft des ca. 21-jährigen jungen Mannes in der Altkolonie, dass er sich bekehren kann


  • Danken für Gottes Führung und sein Handeln durch uns schwache Menschen - welch ein Vorrecht
  • Liebe und Friede unter Christen in Bolivien und auf der ganzen Welt
  • Der Dienst der Familie Neufeld gerade in ihrer Umstellungsphase und die Zukunft ihrer Missionsarbeit
  • Das junge Ehepaar, welches das Evangelium gehört hatte, dass sie sich bekehren können und die Verwandten aus Peru
  • Sowie allgemein die Menschen in den Altkolonien, dass sie die Wahrheit erkennen (es sind noch sehr viele unerreichte Menschen da) und dass viele treue Diener in diese Ernte gehen


Danke für eure Gebete und seid treu und brennend für Jesus bis er wiederkommt!"Und dem Engel der Gemeinde in Sandes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke; Du hast den Namen , dass du lebst, und bist tot. Werde wach und stärke das andre, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott. So denke nun daran, wie du empfangen hast und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast einige in Sandes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind´s wert. Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist
den Gemeinden sagt!"
(Offenbarung 3, 1-6)