Zeugnis

03.07.2019

Hallo, ich heiße Anna Friesen und bin 18 Jahre alt. Ich möchte euch mitteilen, wie ich zum Glauben an Jesus Christus gekommen bin. 

Geboren und aufgewachsen bin ich bis zu meinem 10. Lebensjahr in einer Altkolonie. Die Schule in der Altkolonie habe ich auch besucht, wo ich einiges gelernt habe, nur wie man in den Himmel kommt und gerettet wird, wurde in der Schule nicht gelehrt. Mir wurde immer nur gesagt, wenn ich nicht gehorsam bin, dann werde ich für immer in die Hölle geworfen und für immer verloren sein. Das machte mir große Angst und versuchte so gut ich konnte nichts Schlechtes zu tun und viel Gutes zu tun. Aber natürlich schaffte ich es nicht und tat immer wieder Dinge, die Sünde waren. Abends lag ich dann lange wach und hatte Angst, dass wenn Jesus vielleicht in dieser Nacht wiederkommen würde, ich verloren gehen muss. Dann betete ich immer das auswendig gelernte ,,Vater Unser" Gebet, aber Ruhe bekam dadurch nie.

Als ich 10 Jahre alt war, zogen meine Eltern aus der Kolonie weg, weil sie nicht wollten, dass wir unsere Jugendzeit so wie sie damals, auf der Straße verbringen mit der Altkolonierjugend. Sie wussten, dass es falsch war und wollten uns davor bewahren.

Aber auch an unserem neuen Wohnort gab es am Anfang keine Gottesdienste und ich lebte fortwährend in der Angst verloren zu gehen. Ich hörte mal davon, dass die Welt bald vergehen würde und wie schrecklich davor alles sein sollte. Mir wurde gesagt, ich könnte es in Offenbarung nachlesen, aber ich hatte zu große Angst davor. Ich wusste damals nicht, wie man Frieden im Herzen bekommen kann und was Bekehrung überhaupt war.

2014 hatte ich die Möglichkeit mit zu einer Jungscharfreizeit zu fahren. Dort verstand ich, was die Bekehrung ist und das ich mich bekehren musste. Ich nahm es mir auch vor, doch leider schob ich es immer einen Tag vor mir her und am letzten Tag konnte ich es dann nicht. Aber ich wurde innerlich so unruhig und bekam Angst, dass es vielleicht das letzte Mal sein würde, dass der Herr mich ruft. In mir begann ein Kampf und der Herr schenkte mir den Mut in die Seelsorge zu gehen, wo mir der Heilsplan erklärt wurde. Dann wollte ich beten, doch ich bekam kein Wort über meine Lippen, aber innerlich schrie ich zu Gott um Vergebung meiner Sünden. Ich wurde diese schwere Last los und fühlte mich so frei und leicht und lud den Herrn in mein Herz ein und dankte Ihm für die Vergebung meiner Schuld. Endlich hatte ich den Frieden und die Freude in meinem Herzen, wonach ich mich so lange gesehnt habe. 

Leider gab es in unserer Umgebung keine Möglichkeit zur geistlichen Gemeinschaft und so war es oft nicht leicht standhaft zu bleiben. Als in der Kolonie die Gottesdienste begannen und auf einer Evangelisation ein Prediger von Menschen redete, die mit einem Fuß auf dem breiten Weg gehen und mit einem Fuß auf dem schmalen Weg und so niemals ans Ziel kommen würden. Das Wort traf mich und ich durfte Buße tun und erleben, dass Gottes Gnade groß ist.

Ich durfte mich auf den Glauben taufen lassen und bin so dankbar ein gerettetes Kind Gottes zu sein.

Ich danke den Herrn dafür, dass ich mit gläubigen Geschwistern Gemeinschaft haben kann und Gottesdienste besuchen kann, wo ich Gottes Wort höre. Mein Wunsch und Gebet ist, dass ich es auslebe und geistlich wachsen kann.